Gemeinsame Projekte Künstler und Behinderte

Behinderte übernehmen Verantwortung auf lange Zeit

Crescende mit Erich Brunner und der offenen Behindertenarbeit des Caritasverbandes

Holzbildhauer Erich Brunner aus Siegenburg hat sich zusammen mit dem Jugendtreff der offenenen Behindertenarbeit des Diözesancaritasverbandes in Regensburg ein ganz besonderes Projekt vorgenommen: Eine Skulpturengruppe mit vier Elementen soll entstehen als ein Denkmal, das der ständigen Pflege und Erneuerung oder Weiterentwicklung bedarf. "Behinderte können etwas, man muss es ihnen nur zutrauen", ist Brunners Überzeugung.

"Integration"

Die zweieinhalb bis drei Meter hohe Skulpturengruppe mit dem Titel "Integration" soll auf einem festen Betonsockel (2,50 mal 2,50 Meter) platziert werden. An vier Edelstahlstangen sollen Holzelemente aus Lärchenholz drehbar befestigt werden. Rechteckige und quadratische Elemente werden einfarbig bemalt oder bleiben unbehandelt und stehen für gesunde Menschen. Unterschiedlich geformte Elemente sollen das Andersein darstellen. Sie werden von Behinderten bemalt.

Immer wieder erneuern!

Die bemalten Holztafeln seien der Verwitterung ausgesetzt und bedürfen immer wieder der Erneuerung. „Das wäre eine ständige bleibende Aufgabe für eine Gruppe Behinderter“, so Brunner. Die verantwortungsvolle Pflege eines solchen Kunstwerkes könne immer wieder zu neuen Ideen anspornen, sich entwickeln und etwas Neues schaffen.

Gefunden ist ein Platz, wo das Kunstwerk aufgestellt werden kann. Bürgermeisterin Petra Betz von Regensburg, die "Crescende" mit viel Engagement unterstützt, setzte sich intensiv für die Verwirklichung dieses Projektes ein. Sie brachte als möglichen Standort die Kulturmeile an der Donau in Regensburg ins Gespräch. Am 9. Oktober werden dort die Metallsäulen einbetoniert. Und am 13. Oktober um 14.45 Uhr werden die bemalten Bildtafeln im Beisein von Bürgermeisterin Petra Betz eingehängt.


Der Künstler hilft beim Stemmen

Ein ganzer Samstag Arbeit in Siegenburg

Am 27. September legte das Team vom Jugendtreff der Caritas einen ganzen Tag Arbeit ein, um in der Werkstatt von Holzbildhauer Erich Brunner in Siegenburg mit Hochdruck an der Installation "Integration" zu arbeiten. Schließlich soll bis spätestens 13. Oktober alles fertig sein, damit die Bildtafeln in die einbetonierten Metallstangen in der Kulturmeile an der Donau in Regensburg eingehängt werden können.


Der Projekttag in Siegenburg hat sich gelohnt. Bei der Betreuung der behinderten Jugendlichen half auch Praktikantin Jutta Kellner, Zweite von links.


Klaus Dieter Klein (linkes Bild stehend) betreut die Gruppe vom Jugendtreff der Caritas. Und natürlich gehört zu harter Arbeit auch eine kräftige Brotzeit, die der Künstler den behinderten Jugendlichen und ihren Betreuern spendierte. - Fotos: Jutta Kellner

Ein Standort ist gefunden

In der Kulturmeile an der Donau zwischen Villa-Park und DAK wird die Installation mit dem Titel "Integration" aufgestellt. Auf dem Uferweg an der Donau vom Donaumarkt Richtung Nibelungenbrücke und Kulturspeicher ist das Kunstwerks dort ab 13. Oktober für jeden öffentlich zugänglich. So kann bewundert werden, wozu die behinderten Jugendlichen vom Jugendtreff der offenen Behindertenarbeit (OBA) des Caritasverbandes fähig sind und was sie zusammen mit dem Bildhauer Erich Brunner und mit Tipps der Künstlerin Elisabeth Schmidt-Huber uf die Beine gestellt haben.

Bei der Suche nach einemn prominenten Standort haben mitgewirkt (auf dem Foto von rechts nach links): Bildhauer Erich Brunner, Hafendirektor Klaus Hohberger, Bernhard Eichinger vom Stadtplanungsamt, Alfons Swaczyna, der stellvertretende Leiter des Tiefbauamtes der Stadt Regensburg, Kunsthistoriker Dr. Herbert Schneidler, Leiter der Städtischen Galerie, sowie vom Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte e. V., Regensburg, Stv. Vorsitzende Christa Weiß, Schriftführerin Ursula Wiendl und Vorsitzende Maria Hauschild - mit Unterstützung ihrer Kinder.

Text und Fotos: Engelbert Weiß

 

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