Wahrnehmung der Kinder sensibilisieren

Crescende mit Ingrid Erndl im Pater-Rupert-Mayer-Zentrum

Ingrid Erndl arbeitet mit zehn Kindern aus der 1. Klasse von Konrektorin und Sonderschullehrerin Irma Herlinger im Pater-Rupert-Mayer-Zentrum in Regensburg.

Im Mittelpunkt des Malprojektes soll der Versuch stehen, die Wahrnehmung der Kinder für bildnerische Zusammenhänge zu sensibilisieren, wie z. B. der Einsatz von Farbe an sich und der Zeichnung. Spielerisch sollen die Kinder erfahren, dass ein Bild sowohl nur aus Farbe als auch nur aus Graphik (Zeichnung) bestehen kann. Beide Möglichkeiten werden durchgespielt, natürlich auch die Mischform von Farbmalerei und Zeichnung. Zum Abschluss des Projektes darf jedes Kind eine kleine Leinwand bemalen.

Nach der zweiten Arbeitseinheit beschreibt Ingrid Erndl ihre Arbeit mit den Kindern so:

Die Kinder malen kleine Figurengrüße, indem sie die Farben mit einer einfachen Kreisform auf das Papier auftragen. Jeder sucht spontan seine Lieblingsfarben aus und trägt sie mit einer selbstverständlichen Bestimmtheit auf. Jede Farbe hat auf dem Papier ihren ganz bestimmten Platz und ihre ganz bestimmte Formgröße. Es werden ständig richtige "Entscheidungen" für eine eigene Farbanordnung getroffen. Es entstehen ganz individuelle Farbenräume und damit die ersten kleinen Bilder. Schon in den kleinen Farbarbeiten zeigt sich, dass eine ganz eigene Persönlichkeit dahintersteht.

Eine ganz eigene innere Ordnung

Später werden Zeichnungen auf die Farbenräume angefertig, welche wie kleine Abbilder der Realität der Kinder und unserer Umwelt wirken.

Es war mit ein Anliegen, den Kindern spielerisch, aber auch mit bewusstem Betrachten von Bildern nahe zu bringen, dass Bilder eine ganz eigene innere Ordnung haben und dass sie mit Hilfe von Farben und einfachen freien Formen ihre eigenen gedanklichen Vorstellungen ausdrücken und umsetzen können.

Künslterin Ingricd Erndl mit Kindern aus ihrer Projektgruppe

Text und Fotos: Engelbert Weiß