Erfinderisches und offenes Musizieren

Crescende mit Stefan Göler mit sehbehinderten Menschen

Stefan Göler arbeitete für Crescende mit sehbehinderten Menschen vom Blindeninstitut in Regensburg Dechbetten. Zur Seite stand ihm Sonderschullehrerin Claudia Zerkaut.

Der Künstler merkt zum Crescende-Projekt an:

"Da ich 1. mich neben der bildenden Kunst auch – vom Jazz kommend – mit improvisierter bis hin zu experimenteller Musik befasse und 2. die Lebensgefährtin meines geschätzten Künstlerkollegen im Kunstverein GRAZ Wolfgang Grimm, Claudia Hess, in der Bischof-Wittmann-Schule mit u.a. SEH-behinderten Kindern arbeitet, war es naheliegend, kein bildnerisches, sondern ein musikalisches Projekt mit eben diesen Kindern durchzuführen.

Meine Idee nach den Vorgesprächen mit Frau Hess war, einfach „mit dem Kontrabass unter dem Arm“ die Kinder zu besuchen, um dann zu sehen, was sich wie entwickeln liesse. Keine Noten, kein Druck, kein Ziel, kein Zwang, auch keine Aufführung oder Präsentation. Nur work in progress. Das Projekt sollte bewusst flüchtig sein, nur für den Moment der Enstehung existieren, kein Vorzeige- oder Vorführprodukt werden, sondern nur für die Beteiligten in einer ganz intimen und entspannten Arbeitssituation stattfinden. Diese Vorgehensweise war richtig, so war tatsächlich ein sich aufeinander Einlassen, aufeinander Hören und voneinander lernen und ein erfinderisches, offenes Musizieren auf der Basis eines selbstentwickelten melodischen Gerüstes möglich. Im Lauf der Sitzungen erprobten die Teilnehmer verschiedene Instrumente einschließlich des Kontrabasses, rhythmische Übungen wurden gemacht, Rollen verteilt und immer wieder auch gewechselt.

Dieses Projekt kann immer weiter fortgefürt werden, es hat keinen Endpunkt."

Stefan Göler gab beim Galerienabend in Regensburg am 20.September sein Debüt mit dem Contrabass und seinem singenden Hund.