„Also Pferde haben mir beim Malen noch nie zugeschaut“

Kunst im Pferdestall bei Sommerreitkursen für Behinderte und Gesunde

Kunst im Pferdestall unter Anleitung von Ana Matt (rechts)

REGENSBURG/HAUSEN. „Also Pferde haben mir beim Malen noch nie zugeschaut“, sagt Ana Matt über ihren kreativen Einsatz bei den Sommerreitkursen in Hausen. Für den Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte e. V., Regensburg, hatte die Künstlerin aus Grünthal das Rahmenprogramm für fast 40 behinderte und nichtbehinderte Kinder und Jugendliche mitgestaltet und dabei „ganz neue Erfahrungen“ gesammelt.

Die Sommerhitze war der Auslöser, warum das künstlerische Rahmenprogramm bei zwei Reitkursen für Behinderte und Nichtbehinderte in den schattigen Pferdestall verlegt wurde. Direkt vor den Boxen waren die Tische für die Malgruppen aufgebaut. Und die Pferde durften zuschauen, wie die jungen Reiterinnen und Reiter unter fachkundiger Anleitung ihre Bilder fertigten. Natürlich wurden dabei vor allem die Erlebnisse aus dem Reitkurs verarbeitet. Besonders oft wurde das Lieblingspferd, der Norweger Nathan, gemalt.
Ana Matt hat die fertigen Bilder auf Kartons oder hinter Passepartouts geklebt. Und schon waren die Geschenke der Kursteilnehmer für ihre Reitlehrerinnen und Helfer fertig. Ana Matt kam zu dem Reitkurs, an dem auch ihre Tochter teilnehmen durfte, übrigens als eine von 39 beteiligten Künstlern über das Künstlerprojekt „Crescende“, das der Verein im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung veranstaltet.

Fast 40 behinderte und nichtbehinderte Kinder und Jugendliche konnten an den zwei Reit- und Voltigierkursen teilnehmen. Viele weitere standen auf der Warteliste. Uschi Wiendl hatte die Kurse wieder fachkundig geleitet und auf dem Reiterhof mit viel Platz in der Halle, im Stall und im Reiterstüberl ein vielfältiges und Abwechslungsreiches Programm vorbereitet. „Die Kinder waren total lieb, es waren richtige Kuschelbären dabei“, freut sich Kursleiterin Sarah. Und Manuela ergänzt, dass die leider wenigen Jungs „total aufmerksam waren und der behinderten Teresa zum Aufsteigen auf das Pferd immer den Schemel geholt haben“.
Als Köchin war kurzfristig Ursula Hausmann eingesprungen. Und sie muss für die Teilnehmer ein leckeres Essen bereitet haben. „Daheim esse ich nie Gemüse, aber hier schmeckt es mir“, erhielt sie nämlich ein großes Lob von Daniel.

Spielerisch lernen Kinder den Umgang mit Pferden und üben Voltigieren.

Kunst als Abwechslung machte den Kindern riesig Spaß

Text und Fotos: Engelbert Weiß, Mittelbayerische Zeitung